Die folgenden Erklärungen geben einen rudimentären Einblick in die unterschiedlichen Funktionen von Firewalls. Zum leichteren Verständnis bleiben wir beim Bild des Türstehers, der es mit ankommenden Paketen zu tun hat.
1. Standard-Firewalls enthalten sogenannte Paketfilter. Sie überprüfen, bildlich gesprochen, den Adressaufkleber eines jeden Datenpakets und entscheiden anhand eines statischen Regelsatzes, ob es ein- bzw. ausgeliefert werden darf. Diese Funktion ist eine Grundlage aller Firewalls.
2. Eine Weiterentwicklungsstufe ist die sogenannte „stateful inspection“, die man auch dynamische Paketfilterung nennt. Die statischen Regeln wurden hier erweitert und, kurz gefasst, um die Untersuchung des Verbindungsstatus erweitert. Es wird sozusagen geschaut, ob der Empfänger des Pakets auch bereit für den Empfang ist, das Paket annehmen kann und will. Kommt eine Verbindung erfolgreich zustande, unterliegt auch diese bestimmten Regeln und wird streng überwacht.
3. Die nächste optionale Stufe ist die Filterung von Datenströmen auf der Ebene der Applikationen, auch Proxy-Firewall genannt. Hier werden die Pakete nicht nur angesehen und weitergereicht, sondern es wird auch ihr Inhalt überprüft. Dieses Vorgehen nennt man „Deep Packet Inspection“. Dazu können mehrere Pakete ggf. auch am Eingang aufgehalten werden bis klar ist, ob die Pakete „Okay“ sind und wieter zum Empfänger geschickt werden können. Häufig werden durch Regeln im Proxy aktive Webseiteninhalte durch die Firewall blockiert, um eine Infektion des Rechners zu verhüten.
4. Erweiterungsmöglichkeiten zu einer komplexen Firewall bieten Module für die Erkennung von unerlaubten Eingriffen (Intrusion Detection System, kurz IDS) und auch die Prävention unerlaubter Eingriffe (Intrusion Prevention System, kurz IPS). Eine Firewall kann auch ein Endpunkt für einen VPN-Tunnel sein.