Warum ist IT-Compliance wichtig?
Unternehmen, die Kundendaten speichern und verarbeiten, sind strengen Regelungen unterworfen, wie diese Daten geschützt werden müssen und in welchem Rahmen sie verwendet und weitergegeben werden dürfen. Wie in allen Bereichen der Rechtsprechung gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Das Problem: Das Einhalten von Recht und Gesetz muss im gesamten Unternehmen und von allen Mitarbeitern gelebt werden – das Sprichwort mit der Kette und ihrem schwächsten Glied trifft auch hier zu. Um gerichtlichen Ärger und Abmahnungen zu vermeiden, sollten Unternehmen daher IT Compliance-Richtlinien (sog. Policies) aufstellen, die für alle Mitarbeitenden verbindlich sind. Anschließend muss deren Befolgung im Unternehmen überwacht und durchgesetzt werden. Nur so kann die IT erfolgreich geschützt und eine ausreichende Datensicherheit gewährleistet werden.
Die gesetzlichen Bestimmungen sind sehr umfangreich und unterscheiden sich je nach Branche und Art des Unternehmens. Telekommunikationsanbieter müssen zum Beispiel nicht nur geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Verbreitung von Schadsoftware einzudämmen, sie haben auch eine Meldepflicht bei Angriffen auf ihre Infrastruktur. Kommen sie dieser Meldepflicht nicht nach, weil beispielsweise keine Frühwarnsysteme vorhanden sind, droht nach § 43 Abs. 1 Bundesdatenschutzgesetz ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro.
Alle Unternehmen, die persönliche Daten ihrer Kund*innen erheben, speichern und verarbeiten, müssen technische Maßnahmen ergreifen, um einen unerlaubten Zugriff auf ihre Telekommunikations- und Datenverarbeitungssysteme zu verhindern. Gelangen Kundendaten durch fehlende oder ungenügende IT Compliance-Maßnahmen in falsche Hände oder werden ohne die Einwilligung der Personen für nicht vorgesehene Zwecke missbraucht, sieht das Bundesdatenschutzgesetz bei Fahrlässigkeit Strafen von bis zu 300.000 Euro vor. Hinzu kommen in allen Fällen unter Umständen Schadenersatzforderungen der betroffenen Kund*innen.