27.02.2025

Von der sozialen Arbeit in die IT: Ein Richtungswechsel mit Zukunft

Ein Richtungswechsel mit Zukunft G DATA Campus

Stell dich bitte kurz vor. Wer bist du und was machst du bei G DATA? 

Lukas: Mein Name ist Lukas Lümers, ich bin 31 Jahre alt und absolviere die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Ich bin im ersten Lehrjahr und zurzeit arbeite ich im Team W.I.T.C.H., was für “Web Innovation Technology Code Hackers” steht. Wir betreuen den Webagent unserer Sicherheitslösung Managed Extended Detection and Response (MXDR). Dort lerne ich alles rund um das Frontend-Webdevelopment, also die Erstellung der grafischen Benutzeroberfläche einer Website. Seit etwa sieben Monate bin ich Teil dieses Teams, werde jedoch bald ins Team Rocket wechseln, in dem ich mich mit dem Backend beschäftigen werden. Das Backend ist das, was eine Website zum Laufen bringt. Unser Team kümmert sich ebenfalls um die MXDR-Sicherheitslösung. Ich werde außerdem ein zusätzliches eigenes Projekt zugewiesen bekommen, in dem ich aktiv an unserer Sicherheitslösung mitarbeiten werde. 

Du hast bereits eine abgeschlossene Ausbildung im sozialen Bereich und dort acht Jahre gearbeitet. Wie kam es dazu, dass du eine neue berufliche Richtung eingeschlagen hast?

Lukas: Dazu zählen mehrere Faktoren. Zum einen fehlte mir in meinem früheren Beruf als Pädagoge Abwechslung und kognitive Herausforderung, die ich gebraucht hätte. Gleichzeitig fühlte ich mich überlastet, da der Fachkräftemangel deutlich spürbar war und die Arbeitszeiten nicht ideal waren. Ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten, ohne mich weiterzuentwickeln und konnte mich mit der Arbeit nicht mehr identifizieren. Freunde von mir, die in der IT arbeiten, erzählten von ihren Erfahrungen und den Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe mich in meiner Freizeit mit dem Programmieren beschäftigt, wobei ich schnell feststellte, dass ich ohne festen Rahmen nicht so weit kommen würde. Über Manuel Beelen, Head of Security Operations bei G DATA, erfuhr ich von den Ausbildungsmöglichkeiten. Er schenkte mir ein Buch über Python, eine Programmiersprache, und ich fing an in meiner Freizeit zu coden. Durch mein persönliches Interesse und die Motivation mein Leben beruflich zu ändern, entschied ich eine neue Ausbildung zu starten und somit habe ich mich bei G DATA beworben. 

Du warst ja bereits fest im Berufsleben verankert. War dieser Wechsel zurück in eine Ausbildung eine große Umstellung für dich?

Lukas: Definitiv. Der Wechsel war ein Risiko, das ich vorab sorgfältig abgewogen habe. Komme ich mit den technischen und analytischen Aufgaben zurecht und kann ich meinen finanziellen Verpflichtungen weiterhin nachgehen? Letztendlich hat es sich aber absolut gelohnt. Ich fühle mich jetzt viel besser, da ich einen geregelten Tages- und Arbeitsablauf habe.  

Welche Tipps würdest du Personen geben, die vielleicht einen ähnlichen Karrierewechsel in Betracht ziehen?

Lukas: Mein wichtigster Tipp: Habt keine Scheu direkt bei Unternehmen nachzufragen und euch intensiv mit dem Thema berufliche Neuorientierung in der IT zu beschäftigen. Ich habe zum Beispiel viele Einsteigertutorials auf YouTube angeschaut und erste eigene Webseiten programmiert, um mich auszuprobieren. Ich habe versucht mich allumfassend mit der Thematik zu befassen, doch gerade am Anfang tauchen immer wieder Fragen auf, bei denen der Austausch mit erfahrenen Entwicklern enorm hilft. Dabei werde ich von meinen Teamkollegen und auch von meinem Ausbilder Mika unterstützt.

Mika Bomba

„Ich bin bereits mehrere Jahre bei G DATA begeisterter Ausbilder für die Fachinformatik. Es ist spannend mit Menschen unterschiedlicher Wissensstände zusammenzuarbeiten – da lernt man immer voneinander. Besonders beeindruckt mich, wie motiviert und selbstständig Lukas arbeitet. Man merkt einfach, dass er das wirklich will.“

Mika Bomba

Ausbilder für Fachinformatik

Wie hat dich der Wechsel auf persönlicher und auch beruflicher Ebene beeinflusst?

Lukas: Beruflich bin ich jetzt deutlich entspannter und bin in meiner Freizeit nicht mehr gedanklich bei der Arbeit. Gleichzeitig bin ich durch die Aufgaben viel mehr gefordert, da ich täglich Neues lerne und mich kontinuierlich verbessere. Diese Fortschritte machen unglaublich viel Spaß und das Gefühl eines Durchbruchs – sei es etwas noch so Kleines, wie ein farbiger Button oder etwas Größeres, wie ein finalisierter Webagent – ist sehr belohnend.

Hast du einen Ratschlag für Menschen, die frisch ihre Ausbildung angefangen haben?

Lukas: Drei Jahre Ausbildung mögen auf den ersten Blick lang und anstrengend wirken, aber sie bieten eine wichtige Basis für eure Berufskarriere. Es ist entscheidend nicht einfach nur nach dem Motto „Hauptsache hinter mich bringen“ an die Sache heranzugehen. Stattdessen sollte man dranbleiben, sich mit den Themen beschäftigen und auf der Arbeit aktiv mitwirken. Im Bereich der Softwareentwicklung geht es nicht nur darum, die Ausbildung zu absolvieren, sondern sich weiterzuentwickeln und Perspektiven für die Zukunft zu schaffen. Nutzt diese Zeit, um euch auszuprobieren und herauszufinden, was euch wirklich liegt – und nicht nur um einen Abschluss zu bekommen. 

Welche Herausforderungen hast du nach einem guten halben Jahr Ausbildung erlebt und wie bist du damit umgegangen?

Lukas: Meine größte Herausforderung war es, einen Rhythmus zu finden, um das Programmieren zu lernen und mir gleichzeitig effizient neues Wissen anzueignen. Dafür nutze ich eine Kombination aus Selbststudium und Teamarbeit. Ich beschäftige mich eigenständig mit Themen, probiere viel im Frontend aus – wo die Ergebnisse direkt sichtbar sind – und bespreche meine Ansätze anschließend mit meinem Mentor. Diese Mischung aus Theorie, Praxis und Feedback ist unglaublich hilfreich. Eine weitere Herausforderung war der Übergang vom sozialen Bereich in den Büroalltag. Ich habe festgelegte Aufgabenbereiche, kann mir die Arbeit aber frei einteilen und mir so einen eigenen Arbeitsplan zusammenstellen.

Fazit: Lohnt sich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?

Lukas zeigt eindrucksvoll, dass ein Quereinstieg in die IT auch nach mehreren Jahren in einem anderen Beruf möglich ist. Wer sich für IT und Programmierung interessiert, sollte sich nicht scheuen erste Erfahrungen zu sammeln und sich mit der Branche zu beschäftigen. Der Fachinformatiker-Beruf bietet nicht nur spannende Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch eine langfristige Karriereperspektive in der IT-Security. 

Ihr wollt euch über diese Ausbildung oder auch andere Berufe informieren? Auf unserer Karriereseite findet ihr alle relevanten Informationen! 



Carla Glaß

Carla Glaß

Auszubildende für Büromanagement


Artikel teilen

Wichtige IT-Security-News per E-Mail

  • Aktuelle IT-Gefahren
  • Schutz-Tipps für Privatkunden
  • 15 % Willkommensgutschein