Der digitale Rettungsdienst startet in den drei Ruhrgebietsstädten Bochum, Essen und Gelsenkirchen und ist werktags von 8 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Notrufnummer 0800-1191112 erreichbar. Ist das Projekt erfolgreich, will die Cyberwehr ihre Einsätze bereits im kommenden Jahr auf weitere Städte im Ruhrgebiet ausdehnen. Danach könnten auch schrittweise weitere Regionen in NRW folgen. Das Pilotprojekt wird zu 80 Prozent aus Landes- und EU-Mitteln gefördert, den Rest steuern der Verein und Förderer bei.
Die Cyberwehr arbeitet etwas anders als ihr „Namenspate“, die Feuerwehr. Eine Leitstelle, untergebracht in der Bochumer eurobits-Geschäftsstelle, nimmt jeden Notruf entgegen und löst - wenn es tatsächlich ein Notfall ist - auch den Alarm aus. Der Verein besitzt aber keine Cyberwehrautos, die mit Blaulicht zu den Opfern fahren. Der Einsatzleiter schickt lediglich die Adresse des Opfers und eine Kurzbeschreibung des Problems an den am schnellsten verfügbaren oder den am nächsten gelegenen privaten IT-Dienstleister, der vor Ort sein Geschäft hat.
Als offizielle Partner der Cyberwehr sind diese Dienstleister auf solche Notfälle vorbereitet und strukturieren ihren Arbeitstag so, dass noch Zeit für Notfälle bleibt. Für die Opfer ist wichtig: Wie bei der Feuerwehr ist jeder Einsatz kostenlos. Die Hemmschwelle, die Cyberwehr zu Hilfe zu rufen, soll dadurch bei Klein- und Mittelbetrieben sinken. Bei Bedarf vermittelt die Cyberwehr für weitergehende Maßnahmen aber auch geeignete Spezialisten, für deren Dienstleistungen die Opfer dann allerdings zahlen müssen.
Initiator des Pilotprojekts Cyberwehr ist der eurobits e.V. - Europäisches Kompetenzzentrum für Sicherheit in der Informationstechnologie mit Sitz in Bochum, dem vor allem IT-Sicherheitsfirmen und Forschungseinrichtungen aus dem Ruhrgebiet angehören.
Finanziell unterstützt wird das innovative Projekt aus öffentlichen Zuschüssen des Programms RegioCall.NRW zur regionalen Wirtschaftsförderung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die wichtigsten Partner der Cyberwehr sind in der Pilotphase acht lokale IT-Dienstleister in Bochum, Essen und Gelsenkirchen, die selber schon mal mit der Idee geliebäugelt haben, eine Cyberwehr aufzubauen und jetzt froh sind, dass der eurobits die Initiative ergriffen hat.