
Wie steht es um die Digitalisierung von Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren?
Marcel Vogt: Die Bandbreite ist immer noch sehr groß zwischen den Praxen. Zuletzt ist viel mit der Telematikinfrastruktur passiert, wo auch zwangsweise digitalisiert und über Fördermittel finanziert wurde. Denn Kosten sind in medizinischen Einrichtungen ein wichtiges Thema. Digitalisierung ja, aber es darf nichts kosten.
Wie sieht es beim Thema IT-Sicherheit aus?
Marcel Vogt: In den vergangenen Jahren ist im Gesundheitswesen das Bewusstsein für IT-Sicherheit gewachsen. Insbesondere die steigende Bedrohungslage durch Ransomware-Angriffe wie etwa Lockbit 2020 waren ein Wendepunkt. Dabei bewegen sich medizinische Einrichtungen und auch wir als deren IT-Dienstleister immer stärker im Spannungsfeld zwischen zunehmender Digitalisierung und verschärften Sicherheitsanforderungen im Gesundheitssektor. So haben auch gesetzliche Vorgaben wie die IT-Sicherheitsrichtlinie der Kassenärztlichen Vereinigung den Druck auf die Praxen erhöht, ihre IT-Sicherheitsstandards zu verbessern. Nicht zuletzt stellen auch Cyberversicherungen immer höhere Anforderungen an Sicherheitslösungen. Daher suchen Ärzte gezielt nach umfassenden Schutzlösungen, die über einen Antivirenschutz hinausgehen und Angriffe frühzeitig erkennen sowie abwehren. Die Herausforderung ist dabei, Security-Lösungen zu finden, mit denen Cyberangriffe schnell gestoppt werden – auch nachts und am Wochenende. Und das ohne eigenes Fachpersonal.
Warum habt ihr euch für MXDR von G DATA entschieden?
Marcel Vogt: Wir arbeiten seit mehr als zehn Jahren vertrauensvoll mit G DATA CyberDefense zusammen und sind daher bestens mit den Security-Lösungen vertraut. Im ersten Schritt haben wir uns entschieden, zusätzlich zur Endpoint Protection die neue Managed-Extended-Detection-and-Response-Lösung G DATA 365 | MXDR ins Portfolio aufzunehmen. Denn das Angebot erfüllte vollumfassend die Anforderungen an eine leistungsstarke, skalierbare und einfach zu verwaltende Lösung. Dazu zählten neben der 24/7-Überwachung und dem Schutz der IT-Netzwerke durch Security-Fachleute auch die Einhaltung gesetzlicher Datenschutzvorgaben sowie eine einfache Integration in bestehende IT-Infrastrukturen. Aber auch der geringe Administrationsaufwand für die Praxen sowie die Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Anbieter mit deutschsprachigem Support flossen in die Entscheidungsfindung ein.
Wie seid ihr weiter vorgegangen?
Marcel Vogt: Im ersten Schritt haben wir G DATA 365 | MXDR Anfang 2024 für uns selbst eingeführt, um Erfahrungen mit der Lösung zu sammeln. Nach der erfolgreichen Implementierungs- und Testphase haben wir dann entschieden, das Produkt auch unseren Kunden anzubieten. Dabei musste G DATA noch spezielle Anforderungen für uns realisieren. So wurde die Managementkonsole mandantenfähig gestaltet, damit wir alle Kunden zentral verwalten können. In der Konsole erhalten unsere Angestellten einen Gesamtüberblick über alle medizinischen Einrichtungen. Dies ermöglicht aber auch die Ansicht eines einzelnen Kunden und ist skalierbar. Über eine Suchfunktion können wir Betriebe für eine detaillierte Analyse gezielt betrachten. Auch Onboarding- und Roll-out-Prozesse wurden optimiert, um eine schnelle und reibungslose Implementierung bei Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren zu ermöglichen.

Wie beschreibst du die Partnerschaft mit G DATA?
Marcel Vogt: Die Partnerschaft mit G DATA zeichnet sich durch eine enge, pragmatische und kundenorientierte Zusammenarbeit aus. Durch die Kombination aus lokalem IT-Service von tbs und der technologischen Expertise von G DATA profitieren Arztpraxen von einer leistungsstarken und DSGVO-konformen Sicherheitslösung. Die Implementierung der zentralen Managementkonsole haben wir gemeinsam entwickelt und kontinuierlich optimiert. Da Support-Anfragen schnell und kompetent durch den G DATA Support bearbeitet werden, können wir unseren Kunden einen reibungslosen Service anbieten.
Wie ist das Feedback von euren Mitarbeitenden und aus den Praxen?
Marcel Vogt: Die bisherigen Erfahrungen sind sehr gut. Für den Roll-out des G-DATA-Agents in den Praxen haben wir gemeinsam ein standardisiertes Verfahren entwickelt. Wir spielen die Anwendung per Software-Verteilung auf die PCs und anschließend braucht der Rechner einen Neustart. Das geht im laufenden Praxisbetrieb ohne Probleme. Ein Vorteil dabei ist, dass ein Großteil der Praxisrechner aktuelle Betriebssysteme verwendet, sodass keine Installationen aufgrund falscher Patch-Stände abgebrochen werden.
Besonders schätzen die Praxen dabei die Kombination aus persönlicher Betreuung durch uns und der hochspezialisierten Expertise von G DATA. Der direkte Draht zu einem deutschen Sicherheitsanbieter sorgt für Vertrauen in Arztpraxen und medizinische Versorgungszentren.
Welche Rolle spielt dabei eigentlich das Thema Datenschutz?
Marcel Vogt: Datenschutz spielt in medizinischen Einrichtungen eine zentrale Rolle. Schließlich arbeiten die Angestellten mit hochkritischen Patientendaten. Hier punktet G DATA mit einer in Deutschland gehosteten Lösung und lokalem Support. Daher überrascht mich die hohe Kundenzufriedenheit nicht. Denn Praxen profitieren von einer einfach handhabbaren Sicherheitslösung ohne zusätzlichen Aufwand. Die schnelle Bedrohungserkennung und automatische Reaktionen auf verdächtige Aktivitäten sorgen für ein beruhigendes Gefühl auf Kundenseite.
Wie sieht eure Roadmap mit G DATA 365 | MXDR aus?
Marcel Vogt: Für dieses und die kommenden Jahre planen wir eine aktive Markteinführung der Lösung, um sie einer breiteren Kundengruppe zugänglich zu machen. Ziel ist es, MXDR als neuen Standard für IT-Sicherheit in Arztpraxen zu etablieren. Denn MXDR stellt sicher, dass medizinische Einrichtungen ihre IT-Bedrohungen im Blick behalten und auf höchstem Niveau gegen Cyberangriffe geschützt sind – ein entscheidender Schritt für eine zukunftssichere IT-Sicherheit im Gesundheitswesen.
Über tbs
tbs Computer-Systeme GmbH ist ein etabliertes IT-Systemhaus mit Sitz in Süddeutschland. Mit einem Team von über 60 Mitarbeitenden betreut das Unternehmen mehr als 1.400 Arztpraxen und medizinische Versorgungszentren in Bayern. Dabei bietet tbs nicht nur Hardware- und Software-Lösungen, sondern ist auch als IT-Servicepartner für den laufenden Betrieb und die Absicherung der Praxis-IT verantwortlich. Das Portfolio des Full-Service-IT-Dienstleisters reicht von Praxisverwaltungssoftware, Clients, Server und Cloud-Services bis hin zur Telematikinfrastruktur und IT-Sicherheit.