Wo waren Sie am 11. März 2020? Wahrscheinlich wissen Sie es nicht mehr. Hätte ich Sie nach dem 11. September 2001 gefragt, hätten Sie sofort die Antwort gewusst. Neben Geburt, Hochzeit oder Taufe haben einige wenige Tage in unserem Leben eine besondere Bedeutung. Dazu gehört bei mir der 11. März 2020. Es war ein Mittwoch. Der erste Tag, den ich statt auf dem G DATA Campus in Bochum im Homeoffice verbrachte – als einer der ersten Mitarbeitenden bei G DATA. Noch glaubte ich, dass es nur eine Frage von Wochen wäre, bis ich wieder zurück auf den Campus fahren könnte – aber weit gefehlt. Mittlerweile sind es fast 15 Monate, die ich – wie fast alle Angestellten – in den heimischen vier Wänden arbeite. Zahlreiche Faktoren haben dafür gesorgt, dass wir gut zusammenarbeiten und das Campusfeeling auch zuhause fühlen.
Technik, die begeistert
Da saß ich also am 11. März mit meinem Laptop am heimischen Schreitisch und konnte mich dank bestehender VPN-Anbindung schnell ins Netzwerk einwählen. Was für mich und alle, die aufgrund ihrer Tätigkeit ein Notebook nutzen, eine Selbstverständlichkeit war. In den kommenden Wochen mussten aber meine Kolleg:innen aus der IT-Abteilung Schwerstarbeit leisten. Zwar war die Infrastruktur für Remote-Arbeit bei uns schon länger vorhanden, denn vor Corona haben bereits durchschnittlich 100 User remote gearbeitet, weil sie etwa beruflich unterwegs waren. Im Laufe eines Wochenendes kamen zu diesen 100 plötzlich über 350 neue Remote-Nutzer dazu. Mittlerweile sind an einem normalen Werktag bis zu 450 VPN-Verbindungen aktiv und laufen stabil. Daher mussten wir unter anderem unsere Kapazitäten bei der Bandbreite erhöhen.
Auch bei der Hardware mussten meine Kolleg:innen neue Lösungen finden, denn der Vorrat an firmeneigenen Laptops ist schließlich endlich. Daher konnten Mitarbeiter:innen auch einige der sonst stationären Arbeitsplatzrechner mit nach Hause nehmen. Das war so zwar ursprünglich nicht vorgesehen, aber in der aktuellen Situation mussten wir spontan umdisponieren. Da bedurfte es dann lediglich der Installation des VPNs – genau wie bei meinem Laptop. Eine Maßgabe war aber unumstößlich: Ein Privatgerät eines Mitarbeitenden erhält keinen Zugang zum Netzwerk von G DATA.
Sicher arbeiten – auch im Homeoffice
Im Homeoffice musste ich zunächst neue Routinen und Arbeitsweisen finden, meinen Arbeitstag gestalten und nebenbei Zeit für meine Kinder einplanen - denn auch für uns als Familie änderte sich im März letzten Jahres einiges. Ich arbeitete im Homeoffice, die Kinder lernten im Homeschooling.
Eines war mir von Anfang an klar: Auch in den eigenen vier Wänden bin ich mit dem Firmennetz verbunden. Daher habe ich mich auch an die die gleichen Regeln wie für die Arbeit im Büro gehalten. Darunter fällt: Keine unbekannten Wechselmedien anschließen, keine verdächtigen Links anklicken und Vorsicht beim Öffnen von Mailanhängen walten lassen. Denn Phishing-Mails kommen auch im Postfach an, wenn man im Homeoffice arbeitet.
Von einer Sache konnte ich maßgeblich profitieren. Schon länger nutze ich einen Passwort-Manager, um meine Kennwörter für einzelne Dienste sicher aufzubewahren. Denn die langen und komplexen Zeichenfolgen möchte ich mir gar nicht alle auswendig kennen. So konnte ich mich ohne Probleme anmelden und in der mir bekannten Umgebung weiterarbeiten. Eine weitere Routine habe ich ebenfalls beibehalten: Immer, wenn ich meinen Arbeitsplatz verlasse, sperre ich meine Rechner.
Und natürlich habe ich auch in den ersten Tagen dieser ungewohnten Situation und auch später - zu besonderen Anlässen - Homeoffice-Bilder auf meinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Dabei habe ich aber stets darauf geachtet, dass keine persönlichen Informationen oder Firmendaten auf Fotos zu sehen waren, wie etwa E-Mails oder geöffnete Dokumente.
Miteinander reden und arbeiten
Zwei Tage nach mir beschlossen meine Team-Kolleg:innen, auch ins Homeoffice zu wechseln. War in den ersten Tagen mein Telefon noch der wichtigste Kommunikationskanal, änderten wir schnell unsere Abstimmungswege. Wir entschieden uns, jeden Arbeitstag mit einem Video-Call zu starten und nutzten dafür Zoom. Dabei zeigte sich, dass die Internetverbindung für alle eine große Herausforderung war. Verbindungsabbrüche oder verzögerte Bild-Ton-Übertragungen machten den gemeinschaftlichen Austausch nicht einfach, aber über die Monate hinweg hat sich die Situation deutlich verbessert. Instabile Video-Meetings sind heute die Ausnahme.
Zum Informationsaustausch via Mail und Telefon griffen wir auch vermehrt auf den firmeninternen Chat zurück. Der Wechsel zu Teams, der unabhängig von Corona bereits im Dezember 2020 erfolgt war, erleichterte uns in der Unternehmenskommunikation die Zusammenarbeit deutlich, insbesondere das gemeinschaftliche redigieren und korrigieren.
Bleibt eigentlich noch eine zentrale Frage: Wie lässt die die informelle Kommunikation auf dem Flur oder an der Kaffeemaschine ins Homeoffice transportieren? Der persönliche Austausch ist für Menschen als soziale Wesen elementar. Zunächst nutzten wir auch unsere tägliche Abstimmungsrunde für den persönlichen Austausch. Nach einigen Wochen entschieden wir uns, feste Termine für eine virtuelle Kaffeepause einzuplanen. Zusätzlich stehen mehrere virtuelle Pausenräume zur Verfügung, in denen wir uns kurzfristig treffen können, um zu quatschen oder Themen abzustimmen – diese Räume sind rund um die Uhr geöffnet.
Campusfeeling@home
Nicht nur Mitarbeiter, auch zahlreiche Gäste und Besucher schwärmen von der besonderen Atmosphäre des G DATA Campus. Angefangen von der Eingangshalle, unserem Trojan Horse Cafe (kurz THC), über das Bistro, bis hin zu den modern gestalteten Büros in dem denkmalgeschützten Backstein-Gebäude. Aber wie lässt sich dieses Gefühl ins Homeoffice übertragen? Kleiner Spoiler: Unser Vorstand hat keine Kosten und Mühen gescheut und den Mitarbeiter:innen immer wieder kleine Grüße vom Campus geschickt. So kam bereits Anfang Mai 2020 ein erstes Päckchen bei mir und meinen Kolleginnen und Kollegen an. In diesem war ein kleines Päckchen mit G DATA Kaffee, den unser Küchenteam liebevoll für alle gepackt hatte. Weitere Pakete folgten im Laufe der letzten Monate – stets mit einem Brief unseres Vorstands. Neben Leckereien aus dem Bistro, gab es auch Nützliches für die Pandemie: Angefangen von G DATA Stoffmasken, über FFP2-Masken, bis hin zu Corona-Selbsttests.
Bei den regelmäßigen Treffen von und für Angestellte zeigte sich G DATA ebenfalls kreativ und verlegte diese in den virtuellen Raum. So fand Ende April 2020 die so genannte Bonanza und unser Gildenmob im Internet statt. Mit einer Videobotschaft grüßten unsere Vorstände zunächst die Belegschaft und verkündeten Neuigkeiten zu allgemeinen Unternehmensentwicklung. Anschließend folgte der Gildenmob als internes Community-Event. Unser Gildenmob bietet allen Mitarbeitern, die Zeit und Lust haben, die Möglichkeit, etwas über ihre Arbeit oder über ein privates Projekt vorzutragen. Die Devise: Wissen teilen, Fragen diskutieren und andere Mitarbeitende neugierig auf andere und neue Bereiche und Themen machen. Besonders in der aktuellen Homeoffice-Situation ist der Austausch über die Abteilungen hinweg besonders wichtig, da spontane Treffen und Gespräche an der Kaffeemaschine wegfallen.
Nicht jedes Event lässt sich aber im Homeoffice feiern und so fielen sowohl das traditionelle Sommerfest und auch das Kinderfest der Pandemie zum Opfer. Für unsere Weihnachtsfeier hatte sich unser Vorstand aber etwas Besonderes ausgedacht. Eine Woche vor der Feier erhielt jede:r Mitarbeiter:in ein großes Paket mit einem Schokonikolaus und selbstgebackenem Christstollen sowie verschiedenen Säften der Privatkelterei van Nahmen. Auf dem abendlichen Programm – live aus dem THC übertragen, standen eine Saftverköstigung und ein exklusiver Auftritt von Mambo Kurt, der für G DATA schon so manches unvergessliches Konzert gespielt hat. Vor dem gemütlichen Teil in Zoom probierten sich viele noch in einem Online-Escape-Game aus und lösten kniffelige Rätsel.
Fazit
Keine Frage: Corona wird die Art des Arbeitens nachhaltig verändern – auch bei G DATA. Beide Arbeitsformen haben ihre Vorteile: So kann ich im Homeoffice alleine deutlich konzentrierter arbeiten und werde nicht durch zufällige Besuche von Kolleg:innen abgelenkt. Im Büro profitiere ich vom Flurfunk und den direkten Austausch an der Kaffeemaschine. Viel entscheidender war für mich aber in dieser langen Zeit eine ganz andere Erkenntnis: Mein Arbeitgeber denkt an seine Mitarbeitenden und unterstützt diese in der Pandemie.