Meldung vom 24. Mai 2019

it-symposium.ruhr: Vertrauen und Sicherheit sind Schlüsselfaktoren der Digitalisierung

Diskussion auf dem G DATA Campus über die Wechselwirkung menschlicher Faktoren in Bezug auf cyberphysische Systeme in der Autoindustrie.

Die Themen IT-Security und Privacy standen beim diesjährigen it-symposium.ruhr ganz oben auf der Agenda. 60 Wissenschaftler und Industriemanager tauschten sich am Dienstag, 21. Mai 2019, auf dem G DATA Campus über die aktuellen Herausforderungen der Autoindustrie im Spannungsfeld zwischen Mensch und Digitalisierung aus.

Kai Figge

Die Zukunft des Autofahrens bringt uns einen echten Zeitgewinn, wenn wir uns nicht mehr auf das Steuern des Fahrzeugs konzentrieren müssen. Allerdings nehmen Cyber-Angriffe auf die Systeme von Fahrzeugen deutlich zu und stellen die Autoindustrie vor die zusätzliche Herausforderung, Vertrauen aufzubauen.“

Kai Figge

Vorstand und Gründer der G DATA Software AG

Nahtlos integrierte Sicherheit

Security und Privacy standen im Mittelpunkt der ersten Session der ganztägigen Tagung. Zum Auftakt warf Ralf Benzmüller, Executive Speaker der G DATA SecurityLabs, einen aktuellen Blick auf die aktuellen Sicherheitslage der Autoindustrie. "Die Anzahl der Angriffe mit Ransomware geht zwar insgesamt zurück. Cyberkriminelle gehen heute dafür viel gezielter vor“, warnt der G DATA Sicherheitsexperte. „Ransomware wendet sich von der breiten Masse ab und richtet sich immer häufiger mit ausgeklügelten Strategien an Unternehmen. Denn diese Attacken sind für Angreifer sehr lukrativ.“ Und auch der Mensch rückt über Social Engineering verstärkt ins Visier von Cyberkriminellen. Sein Fazit: „Die Frage ist nicht, ob man gehackt wird, sondern wann.“ An die Teilnehmenden gerichtet wünschte sich Benzmüller mehr Datensouveränität und Datensparsamkeit.

Den Datenschatz bewachen

Im Anschluss widmete sich Prof. Dr.-Ing. Torben Weis, Universitätsprofessor Verteilte Systeme an der Universität Duisburg-Essen, dem Thema „Privacy im Fahrzeug - Es gibt keine harmlosen Daten“. Er zeigte, wie sich auch über einfache Daten aus Lichtsensoren oder Drehzahlmessungen Rückschlüsse über Fahrstrecken und Standorten ziehen lassen – auch ohne Einverständnis des Fahrers. Er appellierte an die die Unternehmen, diese Verantwortung ernst zu nehmen. Denn es reiche nicht aus, Kunden um Erlaubnis zu bitten, deren Daten zu sammeln und zu verarbeiten.

Entscheidender sei die Frage, wie Unternehmen die gesammelten Daten weiterverwenden. Zum Abschluss der Vormittagssession stellte Jan-Felix van Dam, Security Engineer bei ESCRYPT, „Sieben unbequeme Wahrheiten über Automotive Cyber Security“ vor. Aus seiner Sicht müsse sich die Branche von dem Wunsch verabschieden, hundertprozentige Sicherheit einzufordern, weil es unbezahlbar sei. Entscheidend für den Erfolg von Automotive Cyber Security sei ein verbindlicher Rechtsrahmen sowie damit verbundene Rechtssicherheit.

Ein Blick in die Zukunft

Im weiteren Verlauf der Tagung standen noch innovative Geschäftsmodelle und In-Car Services sowie sich neu ergebende rechtliche, psychologische und ethische Herausforderungen auf der Tagesordnung. Auch hier spielten Sicherheit und Vertrauen eine zentrale Rolle, etwa beim Thema Autonomes Fahren. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Besuch in den G DATA SecurityLabs. Hier erhielten die Gäste einen Einblick in den Arbeitsalltag der G DATA Sicherheitsexperten. Sie untersuchen täglich im Durchschnitt 600.000 potentiell schädliche Dateien und setzen dabei modernste Technologien wie Machine Learning ein.

Der G DATA Campus ist ein Ort des Austauschs zum Thema IT-Sicherheit. In der eigenen Eventhalle finden pro Jahr bis zu 70 Veranstaltungen statt.

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