25.09.2019

Nur noch kurz die Welt retten

Nur noch kurz die Welt retten

Achtung, Spoiler! Wenn Sie selbst einen Besuch im Security Escape Truck planen, sollten Sie nicht weiterlesen.

Die Uhr tickt. 30 Minuten, um Rätsel zu lösen und Schlösser zu knacken. Nur 30 Minuten, um die Bombe zu stoppen. Und als wäre der Zeitdruck nicht schon Stress genug, tönt aus den Lautsprechern ein tickendes Geräusch.

Was ist überhaupt passiert? Angreifern ist es tatsächlich gelungen, sich in das Netzwerk einer Bundesbehörde einzuschleichen und Daten zu exfiltrieren. Der erfolgreiche Angriff bleib zunächst einige Zeit unentdeckt. Dies ist eigentlich nicht ungewöhnlich, besonders wenn es sich um erfahrene Angreifer handelt. Die wissen, wie man seine Spuren verwischt. Als die Angreifer enttarnt wurden, konnten IT-Sicherheitsspezialisten in kurzer Zeit den Feind aus dem Netz vertreiben. Aber als letzten Gruß hinterließen sie eine Bombe im Rechenzentrum. Diese gilt es für die Teilnehmer nun zu entschärfen.

Wettlauf gegen die Zeit

Jetzt steht ein Team aus acht Personen auf engstem Raum beisammen. In diesem Escape Room befinden sich zahlreiche verschlossene Schränke, ein Computer, ein Joystick, ein Tablet, ein Periskop und eine Schalttafel mit zahllosen leuchtenden Tasten sowie weitere Gegenstände, die dem Team hoffentlich in den nächsten Minuten den Weg zum rettenden Code weisen. Ratlose Gesichter, wohin man schaut. Aber auch Entschlossenheit, den Code zu knacken. Schnell sind sich alle einig: Hier ist Teamgeist das Gebot der halben Stunde. Alle machen sich auf die Suche nach Schlüsseln oder Zahlenkombinationen. Schubladen werden geöffnet, auf und unter Schränken nach Hinweisen gesucht. Erste Erfolge stellen sich ein: In einer Schublade liegt ein vierstelliger Zahlencode für einen kleinen Tresor. Der Inhalt: Geldscheine. In der nächsten liegt ein Schlüssel für ein Schloss, das einen Schalter blockiert. Kaum ist dieses gelöst leuchtet eine Lampe und offenbart einen weiteren Code. Aber welche Funktion Joystick und Periskop haben, erschließt sich dem Team noch nicht. Mit einem weiteren Code lässt sich ein Schrank öffnen, der die erste Ziffer zur Entschärfung der Bombe preisgibt – in Form einer überdimensionierten Patrone. Noch weitere vier Patronen fehlen für den letzten Code.

Fehler passieren

Während zwei Team-Mitglieder einen Test zum Thema Security Awareness lösen, passiert an anderer Stelle ein kleines Malheur. Ein gefundener USB-Stick sperrt den Computer. Ungläubige Blicke, als Ransomware alle Daten verschlüsselt. Die Forderung der Angreifer: 500 Euro. Ob hier das Geld aus dem Tresor helfen kann? Ja, es kann. Und gibt einen weiteren Code frei und somit auch den Weg zur nächsten Patrone. An anderer Stelle stehen drei Teammitglieder vor der bunt leuchtenden Schalttafel. 30 Tasten leuchten in verschiedenen Farben. Schnell ist klar: Es gilt, diese den Farben nach geordnet auszuschalten. Ein Fehler und das Spiel beginnt von vorne. Nach einer kurzen Beratung greifen die drei zur technischen Hilfe aus der Hosentasche. Schnell ist ein Foto mit dem Smartphone gemacht. Mit dem Bild in der einen Hand lassen sich die Schalter nacheinander ausknipsen: Erst rot, dann blau und grün und schließlich türkis und lila. Geschafft. Alle Tasten leuchten grün. Fragend schauen sich die Teammitglieder an, weil nichts passiert: kein Zahlencode, kein Schloss. Doch dann zeigt sich des Rätsels Lösung: Im hinteren Teil des Wagens hat sich eine Tür geöffnet. Dahinter: Ein Monitor mit einem Labyrinth und eine Roboterhand in einem Glaskasten. Also weitere Rätsel für das Team. Ein Blick auf die Uhr: Noch 15 Minuten bleiben, um die Bombe zu stoppen.

Zahlenlogik und Teamwork

Fragende Blicke im gesamten Team: Wie lässt sich das Labyrinth-Rätsel bloß lösen? Denn eine Steuerung ist nicht in Sicht. Kommissar Zufall hilft. Denn der Joystick bewegt den Cursor durch das Labyrinth. Aber nur hoch und runter. Bewegungen nach rechts und links sind nicht möglich: Ist das Gerät defekt? Plötzlich bewegt sich der Cursor auch nach rechts und links – mithilfe des Periskops. Zu dritt geht es nun ans Werk. Während ein Teammitglied den Bildschirm beobachtet und Kommandos durch den Escape Room ruft, bedient ein zweites den Joystick und ein drittes Mitglied dreht das Periskop nach links und rechts. Gemeinsam knacken die drei das Rätsel, an dessen Ende ein Code im Sichtfeld des Sehrohrs erscheint. Der Lohn: Eine weitere Patrone, um den letzten Code zu knacken. Fehlen nur noch zwei. Zwei Zahlschlösser gilt es jetzt noch zu knacken: Ein Tresor und ein Vorhängeschloss hüten wohl die letzten beiden Bestandteile des Bombencodes.

Endspurt gegen die Zeit

Während ein kleines Team ein Bilderrätsel entziffert und andere ratlos vor einer Fotowand mit Zahlen und Pfeilen stehen, grübelt eine dritte Gruppe über die Frage: Was hat es nur mit dieser Roboterhand auf sich? Sie bewegt sich, wenn man einen der vier Knöpfe drückt. Mal sind vier Finger zu sehen, mal nur zwei. Vielleicht zeigen die Finger eine Zahlenkombination an? Vier – Zwei – Null – Vier? Getreu dem Motto „Probieren geht über Studieren“ wird die Kombination getestet und… tatsächlich öffnet sich das vierte Schloss und offenbart die vierte Patrone. Hoffnung keimt auf. Hoffnung, den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen. Doch plötzlich ertönt eine Stimme: „Countdown: noch zehn Minuten!“ Zehn Minuten, um das letzte Schloss zu knacken und den Zahlencode für die Bombe zu entschlüsseln. Da Team bleibt gelassen, denn auch der letzte Code ist kurze Zeit später geknackt und der Tresor gibt Patrone fünf frei. Nun heißt es, die fünf Patronen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Hilft hier etwa das Schwarzlicht neben der Halterung? Ja, im Schwarzlichtschein erscheinen fünf Markierung, so dass sich für jede Patrone genau der richtige Platz findet. Das letzte Rätsel ist gelöst! Schnell gibt ein Teammitglied die Zahlenkombination auf dem Tastenfeld der Bombe ein. Geschafft! Bei 7:36 Minuten bleibt der Countdown stehen.

Die Freude ist groß, leise Freudenschreie durchbrechen die Stille, das Team klatscht sich gegenseitig ab. Ein Glücksgefühl vertreibt die Anspannung der letzten Minuten. Es ist ein schönes Gefühl: Gemeinsam ein Rätsel gelöst und die Welt gerettet. Ein kurzes Feedback und ganz viel Lob gibt es dann noch vom Truck-Supervisor, der die ganze Zeit ein Auge auf das Team geworfen hat. Allerdings mischt sich auch Wehmut in die gute Stimmung. Wie konnte es nur passieren, einen unbekannten USB-Stick ungeprüft in den PC zu stecken? Diese Cyberattacke hätte auch ins Auge gehen können. So sind sich am Ende alle einig: Die Mission im Security Escape Truck war nicht nur spannend, sondern auch lehrreich.


Stefan Karpenstein

Stefan Karpenstein

Public Relations Manager

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