Endlich Urlaub! Für viele Menschen startet mit den Sommerferien auch die Urlaubszeit und sie packen ihre Koffer für die nächste Reise. Neben Sonnencreme und Badesachen sind auch Mobilgeräte ein fester Bestandteil des Reisegepäcks. Ob zur Kommunikation und Navigation, für soziale Netzwerke oder das Senden von Urlaubsgrüßen an die Familie daheim: Die digitalen Alleskönner sind immer mit dabei. Doch leider bringt das ständige Nutzen von Smartphones und Tablets im Urlaub auch viele Gefahren mit sich. Cyberkriminelle wissen genau, wie sie die Urlaubszeit und damit auch die Gelassenheit der Reisenden zu ihrem Vorteil nutzen können.
Tim, warum genau haben es Cyberkriminelle so stark auf Urlauber abgesehen?
Urlauber sind einfach gesagt eine leichte Beute. Zum einen sind die Smartphones und Tablets oft nicht besonders gut gegen Cyber-Bedrohungen abgesichert und daher angreifbar. Zum anderen lassen sich die Geräte in einer entspannten Urlaubsatmosphäre viel leichter von Kriminellen entwenden. Am wertvollsten sind dabei immer die Daten auf den Geräten. Dazu zählen sowohl personenbezogene Daten als auch Finanzdaten. Kriminelle verkaufen diese Informationen gewinnbringend in speziellen Untergrund-Märkten und die Käufer dieser Daten setzen diese dann für weitere Straftaten ein.
Wo genau lauern dabei deiner Meinung nach die größten Gefahren?
Besonders beliebt sind öffentliche WLAN-Hotspots: An Flughäfen, an Bahnhöfen, in Hotels und auch an einigen öffentlichen Plätzen gibt es ganz oft die Möglichkeit, kostenlos im Internet zu surfen. Dieses Angebot nutzen viele Urlauber sehr gern, um zum Beispiel ihr Datenkontingent zu schonen und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Das wissen die Kriminellen selbstverständlich auch. Sie können sich hier mit einklinken und große Teile des Datenverkehrs mitlesen. Dazu zählen auch eingegebene Informationen wie zum Beispiel Passwörter für Mail-Postfächer, Online-Dienste, Einkaufsportale und Soziale Netzwerke.
Auch auf Reisen können viele Menschen nicht auf Bankgeschäfte oder Einkäufe im Internet verzichten. Wie stehst du zum Thema Online-Banking im Urlaub?
Online-Banking im Urlaub ist durchaus riskant und sollte daher, wenn möglich, vermieden werden. Wer jedoch nicht darauf verzichten kann und im Urlaub seine Bankgeschäfte erledigen muss, sollte ganz besonders aufpassen. Kriminelle könnten hier beispielsweise Zahlungen manipulieren oder bei einer Überweisung den Geldbetrag auf ein anderes Konto umleiten. Außerdem erhalten die Täter so auch die Daten des Anwenders für das Online-Konto.
Wie lässt sich das verhindern oder wie kann man Smartphone und Co. am besten schützen?
Auf jeden Fall sollte eine effektive und umfassende Sicherheitslösung auf dem Mobilgerät installiert sein. Diese sollte auch den Fall des Gerätediebstahls und dessen Folgen abdecken. Das Gerät aus der Ferne orten und sperren zu können, ist eine ganz wichtige Funktion. Das ist zum Beispiel mit der G DATA Mobile Internet Security Android der Fall. Außerdem ist eine VPN-Software wie G DATA VPN ebenfalls eine sehr gute Idee, denn sie ermöglicht eine sichere Internetverbindung durch das Verschlüsseln der Datenübertragung. Das heißt, dass Dritte an der Stelle keine Daten mitlesen können. Deshalb kann ich nur davon abraten, öffentliche WLAN-Hotspots ohne VPN zu nutzen.
Du hast uns jetzt viel über die Gefahren von öffentlichen WLAN-Netzen verraten. Wie sieht es mit öffentlichen Ladestationen aus?
Auch von öffentlichen Ladestationen würde ich eher abraten, denn diese können oft mehr als nur Strom übertragen. Über den USB-Anschluss könnten Smartphones und Tablets ausgelesen werden, um zum Beispiel Zugangsdaten von Bankkonten zu stehlen. In einzelnen Fällen kann es sogar so weit kommen, dass Kriminelle die Mobilgeräte aus der Ferne steuern können. Um das zu vermeiden, kann ich jedem ein USB-Kondom ans Herz legen. Das ist ein kleiner Stecker, der zwischen Ladegerät und Ladekabel gesteckt wird. So wird nur Ladestrom durchgelassen und sämtliche Datenverbindungen werden blockiert.
Was kannst du uns außerdem noch raten?
Grundsätzlich, aber insbesondere vor Reiseantritt, sollten das installierte Betriebssystem und alle genutzten Programme auf den neuesten Stand gebracht werden. Damit schließt man Sicherheitslücken, die Kriminelle sonst für Angriffe ausnutzen könnten. Außerdem sollte vor dem Urlaub auch eine Sicherheitskopie aller gespeicherten Daten auf einem externen Speichermedium erstellt werden. Ebenfalls sinnvoll ist das Notieren der wichtigsten Servicenummern von Mobilfunkanbietern, Kreditkartenanbietern und der Hausbank. Falls etwa eine Kreditkarte abhandenkommen sollte, kann diese über die Service-Nummer sofort gesperrt werden. So spart man sich zukünftigen finanziellen Ärger.
Kurz zusammengefasst: Ihre Packliste für den digitalen IT-Sicherheitskoffer
- Sicherheitssoftware: Zuverlässige Antiviren- und Sicherheitssoftware installieren und regelmäßig aktualisieren
VPN: Sorgt für eine sichere Verbindung durch eine verschlüsselte Übertragung von Daten. Diese sind von außen nicht einsehbar und können von Cyberkriminellen nicht entschlüsselt werden.
Backup: Vor der Abreise alle wichtigen Daten sichern (externe Festplatten, Cloud-Speicher usw.)
Updates: Alle Geräte auf den neuesten Stand bringen (Betriebssysteme, Anwendungen, Sicherheitssoftware)
Powerbank oder USB-Kondom: USB-Ladestationen bieten Cyberkriminellen viel Raum, um Schaden anzurichten. Eine Alternative zu öffentlichen Ladeorten ist die eigene Powerbank. USB-Ladestationen sollten nur mit einem USB-Kondom genutzt werden, das in keinem Gepäck fehlen sollte.
Mehr Sicherheitstipps finden Sie in unserem G DATA Ratgeber.