Nachdem zahlreiche Experten von den Konsequenzen eines Handelskrieges mit China gewarnt hatten, lenkt die US-Regierung ein: So bleibt ab sofort der Verkauf von Huawei-Smartphones und Netzwerk-Hardware weiterhin erlaubt - auch über die ursprünglich gesetzte Frist von drei Monaten nach Inkrafttreten der Sperre hinaus. Zuletzt hatten auch einige amerikanische Chip-Hersteller Unmut über die Maßnahmen geäußert, die in der Executive Order des US-Präsidenten festgelegt wurden. Hersteller prognostizierten als direktes Resultat der Handelssperre jährliche Milliardenverluste. Trump räumte ein, dass einige Hersteller „nicht besonders glücklich“ über die Maßnahmen waren.
Ein weiteres Argument für die Aufhebung der Handelssperre dürfte auch die Tatsache gewesen sein, dass China selbst einige wichtige Rohstoffe liefert, die Chiphersteller benötigen – darunter Seltene Erden wie Germanium und Galliumverbindungen.
Alte Wunden heilen schlecht
Fakt ist, dass Huawei-Nutzer nun nicht mehr befürchten müssen, demnächst keine Updates mehr zu erhalten. Google hat also grünes Licht bekommen, Android wieder an Huawei zu lizensieren. Dennoch dürften die Ereignisse der letzten Monate nachhaltige Auswirkungen auf die mittelfristige Zusammenarbeit zwischen Huawei und Google haben. Wir erinnern uns: Unmittelbar nach Verhängen der Handelssperre hatte Huawei die Entwicklung eines eigenen, Android-kompatiblen Betriebssystems namens Arc OS massiv vorangetrieben, um sich unabhängiger zu machen. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Entwicklungsarbeiten nun über Nacht wieder „auf Eis gelegt“ werden.
Die Aufhebung der Sperre gegen Huawei ist eine gute Nachricht. So ist sichergestellt, dass Sicherheitslücken in Android auch bei Huawei künftig schnell geschlossen werden.
Der einzige gewinnbringende Zug…
In einem andauernden Handelskrieg mit China könne es nur Verlierer geben, so Xi Jinping. Die USA und China sind aufeinander angewiesen – und bei einer Einigung können beide Seiten nur gewinnen. Zuletzt hatten die USA und China immer neue Strafzölle auf Importe aus dem jeweils anderen Land erhoben – zum Leidwesen der restlichen globalen Wirtschaft.