05.02.2019

Bitcoin: Wie 137 Millionen US-Dollar sich durch einen Todesfall in Luft auflösten

Bitcoin: Wie 137 Millionen US-Dollar sich durch einen Todesfall in Luft auflösten Warning

Wer mit Krypotwährungen handelt, lebt riskant. Denn es gibt durch die starken Preisschwankungen nicht nur ein erhebliches Wechselkursrisiko – immer wieder kommt es auch zu Problemen mit den verwendeten Tauschbörsen. Im aktuellen Fall der Kryptowährungsbörse Quadrigacx liegt allerdings kein Betrug vor, sondern das unerwartete Ableben des Betreibers.

Der 30-jährige Chef von Quadrigacx verstarb unerwartet durch eine schwere Krankheit in Indien. Er war allerdings die einzige Person, die die Zugangsdaten für die verschlüsselte Festplatte des Unternehmenslaptops hatte. Die Kryptowährungen sind dort in einer Cold Wallet – also ohne Zugang zum Internet – gespeichert. Der Witwe des Mannes gelang es auch nach intensiver Suche nicht, Zugang zu den Accounts des Verstorbenen zu erlangen. Ein Backup der Daten gibt es nach bisherigem Kenntnisstand nicht.

 Kryptowährungen sind eine riskante Anlage – und nicht für Anfänger geeignet

„Wer in Kryptowährungen investieren will, der sollte sich der enormen Risiken bewusst sein“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA. „Nutzer sollten, wenn überhaupt, nur einen kleinen Teil ihres Vermögens investieren – einen Betrag, dessen Verlust sie notfalls verschmerzen könnten.“  Die G DATA Sicherheitslösungen helfen dabei, die eigene Wallet vor Hackern abzusichern.

Gegen Vorfälle wie diesen hilft allerdings nur eine sorgfältige Auswahl des Anbieters. In der Vergangenheit wurden bei Hacks bekannter Kryptobörsen schon viele Vermögen entwendet. Anders als in der klassischen Finanzbranche gibt es in diesem Marktsegment bislang nur wenig Regelungen zu verbindlichen Standards wie etwa der Einlagensicherung. Bei sogenannten Exit-Scams haben Betreiber solcher Handelsplätze in der Vergangenheit zudem Guthaben von Kunden veruntreut, in anderen Fällen führten unzureichend gesicherte Systeme zu Millionenschäden. Ob die Anbieter der Marktplätze eine solide Backup-Strategie haben, können Kunden aber wohl kaum vorab klären.

Was ist ein Exit-Scam?

Bei einem Exit Scam („Exit: engl. für „Ausgang“) operiert ein Unternehmen in betrügerischer Weise: Bestellungen und Zahlungen werden normal angenommen, es wird aber keine Ware geliefert. Ebenso gibt es Szenarien, in denen ein angeblich neu gegründetes Unternehmen externes Kapital von Investoren sammelt. Dabei spielen Versprechen von hohen Renditen eine Rolle, die einem Investor angeblich innerhalb kürzester Zeit winken. Plötzlich verschwindet das Unternehmen jedoch und stellt jegliche Kommunikation ein. Auf Anfragen erfolgt keine Reaktion, Mailadressen und Telefonnummern sind nicht mehr erreichbar – und das investierte Geld ist weg. 


Hauke Gierow

Hauke Gierow

Head of Corporate Communications


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