01.08.2018

Abstractism: Kryptomining-Spiel aus Steam-Store entfernt

Abstractism: Kryptomining-Spiel aus Steam-Store entfernt

Ein Spiel, das die Rechenleistung der Gaming-Rechner nicht primär zur Anzeige einer schönen Grafik nutzt, sondern die CPU im Hintergrund mutmaßlich zum Schürfen von Kryptowährungen verwendet, ist aus dem Steam-Store entfernt worden. Zuvor hatten mehrere Spieler betrügerisches Verhalten gemeldet. Das Spiel Abstractism gehört zum Genre der sogenannten Platformer, bei dem eine Spielfigur durch ein Labyrinth manövriert werden muss.

Die Entwickler von Abstractism werben mit einem minimalistischen Design und einem ASMR-Soundtrack. ASMR steht für Autonomous Sensory Meridian Response und soll ein kribbelndes Gefühl auf der Kopfhaut oder im Nacken auslösen. Das vorliegende Spiel dürfte bei den Spielern aber wohl eher für andere Emotionen sorgen, wenn sie die erhöhte Stromrechnung und den voll ausgelasteten Prozessor bemerken. Kurz nach dem Start erhöht sich die Prozessorlast deutlich – und steht nicht in einem angemessenen Verhältnis zum eigentlichen Funktionsumfang des Spiels.

Stackoverflow-Driven-Development

Das Spiel selbst wirkt eilig aus einer Reihe verschiedener Entwicklungs-Plattformen zusammengeschoben. Unter anderem wird das Framework Construct 2 genutzt, mit dem sich mit geringem Aufwand HTML5-basierte Spiele erstellen lassen. Damit das Spiel über Steam vertrieben werden kann, wird laut G DATA Malwareanalyst Sascha Curylo außerdem Greenworks genutzt.

Die Macher von Abstractism versuchen auch auf andere Weise, Nutzer abzuzocken. In dem Spiel können verschiedene Gegenstände erworben werden, die denen aus anderen Spielen wie Team Fortress 2 zum Verwechseln ähnlich sehen. In einem Spieleforum haben sich Betroffene über den Betrug ausgetauscht. G DATA Sicherheitsforscher haben Steam über den Betrug informiert. Mittlerweile ist Abstractism nicht mehr über die Plattform erhältlich.

Mit dem Rauswurf aus dem Steam-Store wird klar, dass ein weiteres Versprechen der Spieleentwickler nicht haltbar ist: Denn angeblich gibt es kein „Game Over“.


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