Der bemerkenswerteste Schädling des Sommers 1993 war Tremor, ein Virus. Kein Wunder, dass er den Titel „Virus des Monats“ und damit viel Aufmerksamkeit in der Sommerausgabe der G DATA „Viren News“ erhielt. Sogar das Magazin SPIEGEL bezeichnete Tremor als „das Grauen, das aus der Glotze kam“ und spielte damit darauf an, dass der Virus die Opfer-PCs via Kabelanschluss und Satellitensignal infizierte, wenn sie „auf Empfang des sogenannten Datenfernsehers ‚Videodat‘ geschaltet hatten“. Tremor spielt heutzutage selbstverständlich keine Rolle mehr in der Malware-Landschaft. Überhaupt sind Viren seltener geworden und dagegen wird die Lage dominiert von Trojanischen Pferden.
„Die Vielseitigkeit von Trojanischen Pferden passt einfach in das moderne Konzept der Cyberkriminellen. In den vergangenen Semestern sind immer rund 40% der neuen Schadprogrammtypen auf diese Kategorie entfallen“, erklärt Ralf Benzmüller, Leiter der G DATA SecurityLabs. „Im letzten Halbjahr gab es, rekordverdächtig, mehr als 1,5 Millionen neue Schadprogrammtypen – das ist eine gewaltige Zahl!“ Stöbert man ein bisschen weiter in den Archiven der „Viren News“ findet man eine ‚realistische Prognose […] von 20.000 bis 40.000 Viren im Jahr 1998‘!
Vielseitigkeit ist ein Stichwort, dass auch auf einen Mitarbeiter zutrifft, der in der „Viren News“ Ausgabe 6 in der Rubrik Mitarbeitervorstellung seinen Platz hat. Kai-Uwe Backhoff. Seine Zeit bei G DATA begann 1991, mit einem Studentenjob, und bis heute ist er Teil der innovativen und internationalen Familie – inzwischen jedoch als Key Accountant. „In der Pionierzeit der IT wurden junge und abenteuerlustige Studenten wie ich einer war aus allen Himmels- und Fachrichtungen in diese neu aufkommende und boomende Branche quasi hineingeweht. 1993 waren wir hier etwa zehn Mitarbeiter“, erinnert sich Backhoff. „Heute ist G DATA ein global agierender Technologieträger im Feld der IT-Sicherheit und das mit derzeit weltweit knapp 400 Mitarbeitern – was für eine Erfolgsgeschichte!“
Und G DATA ist nicht nur gewachsen, sondern natürlich auch mit der Zeit gegangen: „Virensignatur-Updates stellen wir aktuell etwa stündlich zur Verfügung“, führt Ralf Hilker an, Leiter der Applikationsentwicklung. „Das ist kein Vergleich zu damals! Man darf ja nicht vergessen, dass 1993 noch Update-Disketten per Post verschickt wurden, etwa 8 bis 10 Mal im Jahr.“ Gerade die Ausgabe 6/1993 der „Viren News“ wurde, inklusive der Update-Diskette, später als gewöhnlich verschickt, denn die Analysen von Tremor mussten noch abgeschlossen werden. Man kommt nicht umhin, ein Schmunzeln auf den Lippen zu haben, wenn man das in der heutigen Zeit liest, oder? Einige moderne Computerschädlinge haben heute eine Lebensdauer von nicht einmal 24 Stunden, bevor eine neue Variante erstellt und von Cyberkriminellen verbreitet wird. Dagegen braucht man ausgeklügelte, vorbeugende und schnell reagierende Schutztechnologien!
24 Stunden sind ein weiteres Stichwort: Auch die damals ausgewiesenen Zeiten zur Erreichbarkeit der Kunden-Hotline sind heute nicht mehr denkbar. Das Team des G DATA Kundenservice steht seinen Kunden inzwischen selbstverständlich täglich und rund um die Uhr zur Verfügung.
Den Abschluss des „G DATA Magazins“ bildete der Virenkalender. In ihm haben die Experten verdeutlicht, wann welcher Computerschädling seine Angriffe ausführt und für den Nutzer gefährlich ist. Etwa 150 verschiedene Namen lassen sich dort finden. Ralf Benzmüller meint: „Das kann man sich nur noch schwer vorstellen. Im heutigen internationalen Cybercrime-Geflecht sind 150 Schädlinge ein Tröpfchen auf dem heißen Stein! Alleine im ersten Halbjahr 2013 wurden statistisch gesehen 348 neue Schadprogrammtypen pro Stunde (!) erstellt.“
Kai Figge, Vorstand und einer der Firmengründer zieht Fazit: "Der Rückblick macht deutlich, wie sehr sich die Zeiten gewandelt haben. Die erste AntiVirus Software überhaupt entwickelte G DATA bereits 1987. Damals für den Atari ST. Aus heutiger Sicht eine beschauliche Zeit. Vor 20 Jahren war die Entwicklung von Viren ein Sport für Nerds, es ging nicht um Zerstörung, es ging um die Faszination für die Software: Das Bild hat sich vollständig gewandelt. Heute wird Malware entwickelt, um damit Geld zu verdienen. Cybercrime ist ein Milliardengeschäft geworden. Vom Diebstahl von Unternehmensdaten bis zu modernen Methoden des Cyberwar und Cyberterrorismus - das Ausmaß der heutigen Bedrohung war 1993 nicht absehbar. Die Welt hat sich verändert."