G DATA Insights: Was macht eigentlich ein… R&D Engineer?

06.09.2024
G DATA Blog

Sina Keller ist bei der G DATA CyberDefense AG als R&D Engineer im Bereich Threat Intelligence & Infrastructure tätig. Aber was steckt hinter dieser Bezeichnung? In diesem Blogbeitrag gibt Sina Einblicke in ihren Arbeitsalltag, ihre Aufgaben und erklärt, warum KI aus ihrem Alltag nicht wegzudenken ist.

Stell dich bitte kurz vor. Was macht eigentlich ein R&D Engineer?

Hallo, ich bin Sina und arbeite als Research and Development Engineer bei G DATA im Bereich Threat Intelligence & Infrastructure. In meiner Rolle entwickle ich Tools, die unseren Analystinnen und Analysten dabei helfen, potenzielle Sicherheitsvorfälle zu analysieren. Ich stelle ihnen sozusagen Werkzeuge zur Verfügung, die es einfacher machen, tiefergehende Informationen zu erhalten. Die Aufgaben in meinem Team sind vielseitig und auch das, was man als R&D Engineer macht. Bei uns reichen sie von der Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen für den einfachen Zugriff auf Datenbanken bis hin zu Experimenten mit KI-Lösungen. Welche Themen wir bearbeiten, hängt stark davon ab, was gerade benötigt wird. Ein Beispiel: Bevor wir ein Projekt beginnen, muss zunächst der Bedarf erkannt werden, dass sich ein Arbeitsablauf durch uns vereinfachen lässt. Dann klären wir die Anforderungen bis hin zur tatsächlichen Umsetzung, zu der neben dem Programmieren auch der Architektur-Entwurf, die Planung sowie das Testen und Deployment gehören. Die Arbeit ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und es wird nie langweilig.

Werden bei uns Stellen ausgeschrieben, die in den Bereich Research und Development fallen – kurz R&D – sind dies spezifische Ausschreibungen mit unterschiedlichen Anforderungen und Stellentitel. Sina hatte sich zum Beispiel auf einen Job beworben, der folgendermaßen betitelt wurde: „Softwareentwickler (m/w/d) Backend: Automatisierte Malware-Erkennung“. Intern gilt dann die Bezeichnung R&D Engineer für unterschiedliche Tätigkeitsbereiche. Unsere offenen Jobangebote sind auf unserer Karriereseite zu finden.

Wie sieht die Zusammenarbeit bei euch im Team und mit anderen Teams aus?

Unser Team GAIA besteht derzeit aus sieben Personen und wir arbeiten eng zusammen. Oft nutzen wir Pair-Programming, um Aufgaben gemeinsam zu bewältigen und Probleme zu lösen. Darunter versteht man eine Arbeitstechnik, bei der wir gemeinsam an Code sitzen. Die eine Person schreibt ihn und die andere beobachtet den Prozess, gibt direkt Feedback und trifft strategische Entscheidungen. Im Team stimmen wir uns täglich ab und stellen so sicher, dass alles reibungslos läuft. Darüber hinaus haben wir Schnittstellen zu anderen Teams, mit denen wir Anforderungen klären und unsere Arbeit koordinieren.

Wie bist du dazu gekommen, in der IT-Branche zu arbeiten? Was hat dich an diesem Bereich besonders gereizt?

Schon in der Schule war ich gut in Mathematik und Naturwissenschaften, also in allem, was mit logischem Denken zu tun hat. Als ich dann erfuhr, dass Informatik logisches Denken und Problemlösung verbindet, habe ich mich entschieden, Kognitive Informatik zu studieren. Dieses Fachgebiet kombiniert Informatik mit Kognitionswissenschaften und legt einen Schwerpunkt auf KI, was natürlich ein sehr spannendes und zukunftsweisendes Thema ist. Meinen Master habe ich in Intelligente Systeme gemacht, wobei es nochmal tiefergehend um KI ging. Mein Studium habe ich in Bielefeld absolviert.

Im Studium habe ich schnell gemerkt, dass die Arbeit in der IT-Branche weit mehr ist als nur Programmieren oder das isolierte Arbeiten vor dem PC. Es ist ein vielseitiges Feld, in dem man in nahezu jeder Branche tätig sein kann, da überall Computertechnologien eingesetzt werden. Das gab mir auch das Gefühl, dass ich mich durch mein Studium nicht auf einen bestimmten Bereich festlegen muss, was ich sehr positiv fand.

Kannst du uns von einem beruflichen Erfolg oder einem Projekt berichten, auf das du besonders stolz bist?

Das ist nicht so einfach, da muss ich etwas weiter ausholen. Grundsätzlich arbeiten wir sehr experimentell. Am Anfang ist also oft unklar, wie genau das Ergebnis aussieht. Daher bin ich immer besonders stolz, wenn wir am Ende ein Produkt entwickeln, das den Analystinnen und Analysten wirklich weiterhilft. Ein aktuelles Beispiel ist ein von uns programmiertes Tool, das auf generativer KI basiert, speziell auf Large Language Models (LLM). Dieses Tool liefert den Analystinnen und Analysten zusätzliche Informationen zu Sicherheitsvorfällen, ohne dass sie viel recherchieren müssen. Dadurch ersparen wir ihnen eine Menge Zeit. Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass unsere Arbeit an anderer Stelle die Arbeit vereinfacht, so wie es ja auch sein soll.

Welche Ratschläge würdest du anderen Frauen geben, die eine Karriere in der IT-Branche, speziell in der IT-Security anstreben?

Ich höre oft, besonders von Frauen, dass sie sich unsicher fühlen, ob sie technisch versiert genug sind, um in der IT-Branche zu arbeiten. Ich glaube ein Grund sind Klischees, die sich hartnäckig halten. Viele denken immer noch, man müsse seine Freizeit vor dem PC verbringen oder ständig an Hacking-Challenges teilnehmen, um in der IT-Sicherheit erfolgreich zu sein. Aber das ist nicht der Fall. Ich selbst verbringe meine Freizeit auch nicht vor dem Computer, und das muss man auch nicht. In anderen Berufen ist es ja auch nicht so. Es gibt also keinen Grund, sich einschüchtern zu lassen. Am Ende kochen alle nur mit Wasser und wenn man das verinnerlicht, wird der Einstieg in die Branche viel leichter.

Inwiefern beeinflussen Diversität und unterschiedliche Perspektiven in Teams die Innovationskraft und Problemlösungsfähigkeiten?

Hier fällt mir direkt eins ein: der berufliche Background, den jede und jeder mitbringt. Ich finde, es fällt stark und positiv auf, wenn Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen fachlichen Richtungen kommen. Jede und jeder von uns im Team geht Probleme auf völlig verschiedene Weise an und setzt auch andere Schwerpunkte. Wenn wir uns dann austauschen, entsteht am Ende oft eine viel bessere Lösung, weil wir alle Perspektiven berücksichtigt haben.

Was schätzt du an G DATA als Arbeitgeber?

Was ich am meisten schätze, ist das offene Arbeitsumfeld. Egal auf welcher Führungsebene, ich kann mit jeder und jedem auf Augenhöhe sprechen. Außerdem schätze ich sehr die hohe Flexibilität: Wir können Homeoffice machen und haben eine lockere Gleitzeitregelung, die es ermöglicht, den Arbeitstag flexibel zu gestalten. Ich bin ein bis vier Tage am G DATA Campus in Bochum, also sehr termin- und situationsbezogen vor Ort. Ein weiterer Grund ist definitiv der Themenbereich. IT-Security ist superspannend und es fühlt sich gut an, auf der "guten Seite der Macht" zu arbeiten und etwas Sinnvolles zu tun.

Dein Life-Hack für mehr IT-Sicherheit?

Das Wichtigste ist, sich selbst nicht zu überschätzen. Viele denken, Phishing betrifft sie nicht, weil nur „dumme Leute“ auf gefälschte E-Mails reinfallen. Doch genau diese Einstellung macht es wahrscheinlicher, dass man weniger hinterfragt und eher auf einen gefährlichen Link klickt. Es kann jeden treffen, und das sollte keine und keiner vergessen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Es ist immer noch nicht selbstverständlich, einen Passwort-Manager zu nutzen und Passwörter nicht wiederzuverwenden. Im Familien- und Freundeskreis sage ich immer wieder, das dies absolut wichtig ist. Wir sollten es den Cyberkriminellen nicht zu einfach machen!

Von Marita Bierhoff
Public Relations Managerin

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